Spitzbube

Laurin ist wirklich ein Spitzbube.
Heute hatte er in seinem Adventskalender ein kleines Tütchen saure Colaflaschen, die ich auch gerne mag. Also fragte ich ihn, ob er mir eine abgibt.
Er sagt: Nein Mama, das sind alle meine, da kann ich Dir leider nichts abgeben.
Ich: Na, dann kann ich Dir ja das nächste Mal auch nichts abgeben, wenn ich Toast esse, weil das ja meines ist!
Er steckt mir ein Fläschen in den Mund, grinst und sagt: Mama, aber jetzt darf ich morgen doch von Deinem Toast abbeißen oder?

So ein Schlingel.

Objekte der Begierde

Seit Monaten verfolgt Laurin das Wachstum seines Lieblingsobstes in Nachbars Garten. Erste Kostproben von heruntergefallenen Äpfeln lassen eine baldige Ernte erwarten. Laurin nennt den Nachbarn dann auch der Einfachheit halber „Apfel-Opa“. Er hat sicher wieder ein paar Eimer voll übrig.

apfel

In Nachbars Garten

Neues Wort

Laurin hat ein neues Lieblingswort.

„Schau mal Mama, der Becher ist umgefallen. Alles ist rausgedotzelt!“

Dotzen ist hessisch und meint soviel wie anstoßen, runnerdotzen ist runterfallen und so weiter…

Warum ich??

Heute, 9 Uhr durch, hab ich dann mal meine Tochter geweckt und sie betankt, das lange Aufbleiben gestern hat sie nachhaltig beeinflußt. Nicht so Laurin, der war nur eine halbe Stunde nach seiner normalen Zeit wach (der hat ja auch lang genug im Auto geschlafen) und lief gleich auf vollen Touren.

Na gut, also hab ich mir die verpennte Maus und den agilen Kerl geschnappt, Laufrad aus der Garage gefummelt (wie das derart unter mein eigenes Rad geraten konnte, ist mir unklar) und drauflos getapert zum Einkaufen. Von uns bis zum Metzger und zum Einkaufsmarkt ist es schon ein Stück, mit Sicherheit 1.5 km. Laurin ist immer bis zur nächsten Straßeneinmündung gefahren, hat dort sein Rad abgestellt, so richtig auf den St.änder und hat auf mich gewartet, echt super. Einmal stellte er sogar hinter einer Kurve des Fußgängerwegs (zwischen den Häuserzeilen lang) sein Rad ab und kam wieder zurück um zu schauen, ob ich auch hinterherkomme: „Mama, bißchen schneller bitte, ich warte!“

Beim Metzger gab es die obligatorische Scheibe Wurst, Laurin stürmte den Laden und rief: Hallo… kann ich bitte eine Wurst haben? *prust*, danach noch schnell in den anderen Laden, war recht eng mit dem Laufrad quer über dem Kinderwagen, außerdem haben die Leute alle Tomaten auf den Augen. Ich muß mir echt mal eine Klingel an den Wagen machen.

Rückfahrt hat auch prima geklappt, auch wenn er da teils schon geschwächelt hat und jeden Gelegenheit zu Pause genutzt, jede Gartenmauer wurde erklommen, jede Bank „besessen“, dementsprechend länger hat das ganze gedauert.

Die letzte Mauer, unser Haus war schon in Sichtweite, zwischen uns nur noch eine Straße, die zwar relativ gut einsichtig ist, aber nicht eben spärlich befahren und an das Tempolimit 30 hält sich auch nicht jeder.

Diese besagte Mauer haben wir noch nie bestiegen, ich hab es nie erlaubt. Dabei ist sie nur knapp Mitte-Oberschenkel-hoch. Ich hatte Laurin noch nicht abgestellt, da ballerte es schon ans Fenster und eine ältere Dame wedelte erbost mit dem Zeigefinger. Alles klar, ich entschuldigte mich  pantomimisch und nahm Laurin wieder runter und wollte weitergehen.
Da lauerte mir die Frau auf der Terasse auf und fing an mich vollzuschwallen.
Sie hätten die Mauer erst letztes Jahr für 3000 Euro erneuern lassen (ich wohne da schon fast 5 Jahre und die sieht immer gleich aus), das wäre ja wohl unmöglich, blablabla.
Meine Entschuldigung, würde nie wieder vorkommen und wäre ja auch das erste Mal gewesen, ging im Schwall ihrer Worte komplett unter… die ganzen Kindergartenkinder würden da drauf rumklettern, das wäre ja wohl das letzte, nölnölnöl.
Auf meinen Vorschlag, doch vielleicht ein Schild aufzustellen mit dem Hinweis, daß die Mauer bitte nicht betreten werden solle, entgegnete sie nur: JUNGE FRAU, nun seien Sie mal nicht so frech und arrogant!! Jawoll, ich. (Sofort aufhören zu lachen!)

Da ist mir dann die Hutschnur gerissen. Laurin hat vor der Keppelei schon lange Abstand genommen, desgleichen sein Rad und ist schon mal vorgegangen, an die Straße, außerhalb meiner Sichtweite, trotz meines Rufens kam er nicht wieder.

Da hab ich mich dann mal empfohlen und bin weitergegangen, die Olle blökte mir dann noch nach, ich solle nicht einfach weitergehen, sie wolle mir das mal erklären.

Nee, is klar.. am Fenster Wache stehen und die Leute vollmotzen ist billiger als 2 Schilder aufzustellen und kommt sicher auch besser rüber.

Vielleicht bastel ich ja mal ne Sammelbox und stelle sie auf der Mauer auf, damit sie nicht auf den nächsten Reparaturkosten alleine sitzen bleibt.

(Ich sehe grad, Micha und ich sind uns hier beinahe mit dem Schreiben der Beiträge ins Gehege gekommen … ) 🙂

Zeitverschiebung

Paula und Laurin durften gestern abend mit, den Papa vom Flughafen abholen.  Laurin schlief allerdings auf der Hinfahrt ein und war auch am Flughafen nicht wach zu bekommen.  Erst als ich ihn vor der Haustüre aus dem Auto nahm, kam er wieder zu sich. Dabei sah er als erstes Paula auf Mamas Arm, die ihn hellwach und mit grossen Augen anstrahlte.

„Guten Morgen Pauline!“ waren seine ersten Worte in der Abenddämmerung, kurz vor 10…

Er liess  sich trotzdem von mir ins Bett bringen. Hätte ja auch sein können, dass er das mit dem Guten Morgen zu wörtlich nehmen würde.

Laurin wieder

Ich albere mit Laurin rum, mache ein Fischmäulchen und „drohe“, ihn zu knutschen.

NEIN Mama, mach richtig, mach einen Vollmund!

*prust*

knutsch1

knutsch2

knutsch3

Sprachblüten

Laurin liegt auf dem Boden und reckt mir die Hand entgegen: „Mama, steh mich mal auf!“

Der Opa hat die Hundeleine an Laurins Hosenbund festgemacht und wandert mit ihm rum. Laurin sagt zu Papa: „Schau mal Papa, der Opa spaziert mich!“

*schmelz*

„Mama, ich hab dich ganz doll viel sehr lieb!“

„Mama, kann ich bitte auf Deinen Schoß und ein Küßchen haben?“

„Mama, darf ich dich umarmen?“

Eben grad: „Mama, komm mal mit, ich möchte bitte Schokolade aus der Küche habe…. büüüttääää!“

Manchmal setzt Laurin seine Teufelchen-Hörner ab und ist auch mal lieb…. meine kleine Rübennase.